Polio: Impfstoff-Kombination zum Kampf gegen die Kinderlähmung

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Durch die kombinierte Anwendung der Polio-Schluckimpfung (OPV) und der Injektions-Impfung (IPV) könnte ein wichtiger Schritt unternommen werden, um den Polioviren weltweit künftig besser begegnen zu können. Das zumindest berichtet ein Forscherteam rund um Dr. Hamid Jafari vom India National Polio Surveillance Project der WHO in Neu Delhi (Science 2014, online 21. August).

Die Behauptung wird von einer Studie untermauert, an der fast 1000 Kinder im Alter von sechs Monaten bis hin zu 10 Jahren aus dem Norden Indiens teilgenommen haben.

Kinderlähmung wird durch Schmierinfektion übertragen. In den meisten europäischen Ländern, genauso wie in anderen Industrieländern, wird gegen Polio mit IPV, also mit inaktivierten Viren, gegen Polio geimpft. In Entwicklungsländern kommt dagegen weiterhin die veraltete, aber leicht zu verabreichende Schluckimpfung zum Einsatz. Diese besteht aus abgeschwächten Erregern, die aber weiter funktionsfähig sind.

Oraler Impfstoff aktiviert die Darmschleimhaut

Auch wenn diese Impfart in den Industrieländern nicht mehr verbreitet ist, hat OPV einen sehr hohen Wirkungsgrad. Der orale Impfstoff stimuliert das Immunsystem der Darmschleimhaut und führt so zu Schleimhautimmunität. Damit wird den Erregern die Eintrittspforte in den Körper verschlossen.

Zudem scheiden frisch geimpfte Personen die abgeschwächten Erreger noch eine ganze Zeit lang nach der Impfung in ihrem Stuhl aus. Durch die oft nur schlechten Hygienebedingungen in Entwicklungsländern kommen so auch nicht geimpfte Personen in Kontakt mit den Impfviren und bauen so langsam ebenfalls Abwehrkräfte gegen das Virus auf.

OPV hat aber einen entscheidenden Nachteil: In seltenen Fällen können die abgeschwächten Viren in pathogene Viren zurückmutieren und so zu einer Polioerkrankung des Geimpften führen.

Die dauerhafte Ausrottung der Polio-Viren kann daher dauerhaft nur mit IPV gelingen. In Deutschland kommt der orale Impfstoff bereits seit 18 Jahren nicht mehr zum Einsatz, weshalb es schon lange keinen deutschen Polio-Fall mehr gab. Zudem reicht bei IPV eine Impfung aus, OPV erfordert jedoch die Gabe mehrerer Dosen.

OPV und IPV in Kombination sind eine mächtige Waffe

Die Studie des Teams um Dr. Safari prüfte, ob eine Kombinationsimpfung mit IPV und OPV die Immunität der Schleimhäute verbessert. Dazu wurden Kinder aus dem nordindischen Staat Uttar zunächst entweder mit IPV, OPV oder gar nicht immunisiert. Einen Monat später erhielten alle Studienteilnehmer OPV.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Probanden, die zuerst IPV und danach OPV erhielten, wiesen nicht nur eine höhere Schleimhautimmunität auf, sondern schieden auch deutlich weniger Viren in ihrem Stuhl aus als die Vergleichsgruppen.

Die Forscher empfehlen daher, mit einer Kombination aus IPV und OPV die Eradikation voranzutreiben. Impfprogramme zur Polio-Ausrottung drängten die Viren in den vergangenen Jahren stark zurück. Seit 1988 ging die Zahl der Endemie-Länder von 125 auf nur drei zurück (Nigeria, Pakistan und Afghanistan). Jedoch kommt es immer wieder zu Sprüngen des Virus aus den Endemie-Ländern in andere Länder.

In Deutschland ist Polio so gut wie komplett ausgerottet. Die letzte Erkrankung durch ein Wildvirus wurde laut dem Robert-Koch-Institut 1990 registriert. Die letzten beiden importierten Fälle von Polio traten 1992 auf.

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Mein Name ist Alex. Ich bin seit 2011 als Texter und Blogger im Netz unterwegs und werde euch auf Soneba.de täglich mit frischen News versorgen.

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