Laut einer aktuellen Studie von Wissenschaftlern der University of Michigan senkt ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn das eigene Herzinfarkt-Risiko um bis zu 22 Prozent. Die in dem Fachmagazin “British Medical Journal” (BMJ) veröffentlichte Studie spielt zudem die positive Einflussnahme der Nachbarn auf das gesundheitliche Verhalten der Befragten eine ausschlaggebende Rolle.
Laut den Forschern Eric Kim, Armani Hawes und Jacqui Smith sei eine der wichtigsten Strategien zur Linderung von Erkrankungen des Herz- Kreislaufsystems die Ermutigung zu Veränderungen des Lebensstils ins Positive. Während sich bisherige Studien jedoch zumeist auf das Verhalten von einzelnen Personen beschränkten, bezieht die Studie der Forscher die Rolle der Nachbarschaft mit ein. Diese habe schließlich starken Einfluss auf das Verhalten von Menschen. In den vergangenen Jahren seien zwar mehrere Untersuchungen veröffentlicht worden, die “starke Assoziationen zwischen Nachbarschaftsbeziehungen und der Herz-Kreislauf Gesundheit aufzeigen, doch lag der Fokus in der Regel auf den negativen Merkmalen der Nachbarschaft“, so die Forscher. In ihrer Studie würden daher explizit gesundheitsfördernden Effekte von guter Nachbarschaft untersucht werden.
Über 5000 Befragte schilderten ihre Nachbarschaftssituation
Die US-Forscher haben auf die prospektiven Daten aus der Healt and Retirement Study zurückgegriffen. Dabei handelt es sich um eine nationale, repräsentative Panelstudie, bei der amerikanische Erwachsene im Alter von über 50 Jahre befragt wurden. 5.276 Teilnehmer ohne Vorerkrankungen des Herzkreislaufsystems wurden über einen Zeitraum von vier Jahre beobachtet. Dabei wurden alle relevanten soziodemografischen, verhaltensbiologischen und psychosozialen Faktoren berücksichtigt. Die Probanden online casino nbso sollten unter anderem angeben, ob sich sich als Teil ihres Nachbarschaftgefüges bzw. ihrer Wohngegend fühlen, ob sie ihren Nachbarn vertrauen oder ob sie das Gefühl haben, ihre Nachbarn würden ihnen bei Schwierigkeiten zur Seite stehen. Die Antworten bildeten dann die Grundlage für eine Skala zur Zufriedenheit mit der Nachbarschaft.
Gute Nachbarn schützen vor Herzinfarkten
Die Stärke des wahrgenommenen sozialen Zusammenhalts in der Nachbarschaft wurde dann mit der Häufigkeit von Herzinfarkten verglichen. 148 der Studienteilnehmer erlitten während des Beobachtungszeitraums einen Herzinfarkt. Dabei wurde ein deutlicher Zusammenhang mit dem Grad der Zufriedenheit mit der Nachbarschaft deutlich, so die Forscher. Jeder Punkt mehr auf der Zufriedenheitsskala gehe mit einem um 22 Prozent geringeren Risikos für Herzinfarkte einher. Der Zusammenhang sei auch unter Berücksichtigung der bekannten Risikofaktoren wie dem Alter, Familienstand, Geschlecht oder sozialen Status bestätigt worden. Sogar unter Berücksichtung der biologischen und psychosozialen Einflüsse wie dem Tabak- und Alkoholkonsum oder Erkrankungen an Diabetes oder Bluthochdruck sei der Zusammenhang zwischen dem Risiko für Myokardinfarkte und der Bewertung der Nachbarschaftssituation deutlich geworden. Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass der Grad des sozialen Zusammenhangs in der Nachbarschaft unmittelbar mit dem Herzinfarkts-Risiko zusammenhängt.
