Eine in der Haut steckende Zecke kann mit Klebstoff oder Nagellack betäubt werden. Das behauptet zumindest die gute alte “Hausmittel-Apotheke”. Eine derartige “Therapie” führt aber nicht zum gewünschten Erfolg. Vielmehr kann es dazu führen, dass das Spinnentier sich erbricht und so noch mehr Krankheitserreger in den Körper abgibt.
Das selbe passiert, wenn beim Entfernen einer Zecke Druck auf diese ausgeübt wird. Die Landesapothekerkammer Brandenburg weist ausdrücklich auf die Gefahren derartiger Behandlungsmethoden hin. Vielmehr sollte man eine Zecke am besten so schnell wie möglich mittels einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenkarte entfernen. Danach empfiehlt es sich, den Zeckenbiss zu desinfizieren und zu beobachten. Wenn der Biss Auffälligkeiten aufweist, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Zeckenbisse lassen sich mit langer, heller Kleidung und festem Schuhwerk vermeiden. Des weiteren gibt es Mückenabwehrmittel, die auch Zecken abwehren.
Zecken bergen ernste Gefahren
Momentan befinden wir uns mitten in der Zeckensaison. Die Spinnentiere lieben den Temperaturbereich zwischen 10 und 25 Grad Celsius bei entsprechender Feuchtigkeit. Wer sich lange Zeit im Freien aufhält, sollte sich also gegen die kleinen Tierchen schützen. Nach längeren Aufenthalten in Wäldern oder auf Wiesen mit hohem Gras sollte der Körper anschließend auf Zecken abgesucht werden. Zecken können die Krankheiten Borreliose sowie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen. Die gefährlichen Borreliose-Bakterien werden meist erst nach 12 bis 24 Stunden übertragen.
Borreliose: Rechtzeitige Diagnosenstellung ist entscheidend
Wird eine Borreliose-Erkrankung rechtzeitig diagnostiziert, so kann sie effektiv mit Antibiotika behandelt werden. Nach einem Zeckenbiss sollte man daher nach den typischen Symptomen wie die charakteristische Wanderröte, Anzeichen einer Sommergrippe und Gelenkschmerzen achten. Beim ersten Verdacht sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
FSME: Impfung bietet Schutz
Im Fall von FSME können Komplikationen wie Entzündungen des Rückenmarks, Gehirn- und Hirnhautentzündungen auftreten. In den FSME-Verbreitungsgebieten sind bis zu fünf Prozent der Zecken mit dem Virus infiziert. Betroffen ist vor allem der Süden Deutschlands. Gegen FSME gibt es jedoch einen Impfstoff. Die FSME-Impfung besteht aus drei Teilimpfungen innerhalb eines Jahres. Der Impfschutz muss dann alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden, um den optimalen Schutz zu bieten. Wer noch nicht geimpft ist, kann durch eine Schnellimmunisierung innerhalb von zwei Wochen vorbeugen.