Die meisten Deutschen haben recht klare Vorstellungen davon, wie sie die letzten Stunden ihres Lebens verbringen möchten. Nur in seltenen Fällen wünschen sie sich, im Krankenhaus zu sterben. Laut einer Umfrage wollen dies nur vier Prozent der Deutschen. Die Wirklichkeit sieht leider anders aus: 70 Prozent der Deutschen versterben in einer Klinik.
Bei der Umfrage handelt es sich um eine repräsentative Forsa-Umfrage des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZPQ), über die das Apothekenmagazin “Senioren Ratgeber” in seiner Ausgabe 8/2014 berichtet. Jeder Zweite wünsche sich einen Abschied zu Hause im Kreise seiner Lieben. Jeder Dritte möchte sein Lebensende in einem Hospiz verbringen. In der traurigen Realität würden aber etwa 70 Prozent der Deutschen in einem Krankenhaus sterben.
Ein wichtiger Faktor ist hierbei die mangelnde Information über palliative Einrichtungen in Deutschland. Palliativmedizin ermöglicht das würdevolle Sterben ohne große Schmerzen auch zu Hause. Dennoch suchen viele Sterbenden ihre letzte Zuflucht in einer Klinik. „Viele wissen nicht, dass wir Schwerstkranke zu Hause bis zu ihrem Tod betreuen. Darauf haben alle Patienten einen gesetzlichen Anspruch“, erklärte die Palliativmedizinerin Dr. Birgitta Behringer aus Bochum. Eine bessere Aufklärung könnte daher helfen, die hohe Sterberate im Krankenhaus zu senken.
Eine weitere ZQP-Umfrage Anfang des Jahres ergab außerdem, dass 61 Prozent der Deutschen ihre letzten Stunden nicht alleine verbringen. Lieber wollen sie ihren Lebenspartner oder ihre Familie um sich haben. Jeder Fünfte sprach sich dafür aus, im Augenblick des Todes allein sein zu wollen. Für 86 Prozent der Befragten gibt es am Lebensende nichts wichtigeres als die Linderung belastender Symptome wie Schmerzen, Luftnot oder Übelkeit. Außerdem halten zwei Drittel die Linderung von psychischen Belastungen wie Angst und Trauer für besonders wichtig.