Am Uni-Klinikum in Leipzig hat nun eines von bundesweit insgesamt 18 Zentren für die größte Studie zum Thema Volkskrankheiten eröffnet. In den kommenden Jahren sollen 10.000 Menschen mehrfach untersucht und befragt werden. Thematisiert werden sollen dabei Dinge wie der Gesundheitszustand und der Lebensstil der Probanden. Dabei werden körperliche Aktivitäten, Rauchen, Ernährung oder berufliche Belastungen berücksichtigt.
Die Studie soll den Wissenschaftlern mehr über Krankheiten wie Krebs, Diabetes Demenz, Infektionen oder Probleme des Herz-Kreislaufsystems verraten. Daraus sollen Wege zur Vorbeugung und Früherkennung dieser Krankheiten entwickelt werden.
Im gesamten Bundesgebiet nehmen 200.000 freiwillige Probanden zwischen 20 und 69 Jahren an der sogannten Nationalen Kohorte teil. Finanziert wird die Studie vom Bund, den beteiligten Ländern und der Helmholtz-Gemeinschaft finanziert. Das Budget beträgt insgesamt mit 210 Millionen Euro.
Alle Studienteilnehmer werden Blutproben abgeben müssen, die für die spätere Forschung in einer zentralen Bioprobenbank gelagert werden. Nach dem Ablauf von fünf Jahren werden alle Probanden erneut eingeladen und befragt. Die Nachbeobachtung soll 10 bis 20 Jahre lang laufen. Die Forscher wollen auftretende Krankheiten mit der Vorgeschichte und dem Lebensstil der erfassten Personen in Zusammenhang bringen.
Das Zentrum in Leipzig ist der einzige Forschungsstandort für die Massenstudie in Sachsen. Diese führt die LIFE-Studie fort, die seit 2012 mit 15.000 Probanden durchgeführt wurde und inzwischen abgeschlossen ist. Erste Ergebnisse der LIFE-Studie sollen im Spätherbst der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Daten fließen dann in die Nationale Kohorte ein.