Eine gute und gesunde Ernährung ist eine Kunst für sich. Denn leider schmecken ungesunde Lebensmittel, die viel Fett, Zucker oder Salz enthalten, oft viel zu gut. Mit dem Programm Salux möchte die Europäische Union die Europäer dazu bringen, sich besser zu ernähren. Laut beteiligten Forschern sollte eine Entwöhnung von Fett, Zucker und Salz in langsamen Schritten erfolgen.
Die Forscher haben im Rahmen des Salux-Projektes die Lage in 12 europäischen Ländern untersucht. Über einen Zeitraum von drei Jahren wurden Daten gesammelt. Das vorläufige Ergebnis ist wenig überraschend: In den meisten Ländern der EU steckt mehr Salz, Fett und Zucker im Essen, als als gesund angesehen wird.
Laut den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO sollte ein Erwachsener beispielsweise nur sechs Gramm Salz am Tag essen. Deutsche Frauen halten sich an diesen Wert. Sie essen im Durchschnitt 6,1 Gramm Salz. Männer kommen dagegen auf 8,4 Gramm. In Südosteuropa sind es schnell auch mal 14 Gramm.
In Deutschland war es unter anderem die Universität Hohenheim, die an der Erhebung der Daten beteiligt. Laut den Biochemikern aus Hohenheim schmeckt salziges und süßes Essen den meisten Menschen einfach zu gut. Da geraten Risiken wie Diabetes oder Adipositas schnell mal in den Hintergrund. Auch wenn gerne anderes behauptet wird, haben die Leute scheinbar Schwierigkeiten, gesundes Essen mit wenig Salz und Zucker anzunehmen. Was wiederum dazu führt, dass für die Hersteller die Motivation zur Produktion solchen Essens fehlt.
Lutz Graeve, einer der Forscher aus Hohenheim, geht sogar so weit, zu behaupten, dass die Geschmacksnerven schlicht negativ auf fehlende Süße oder den fehlenden Geschmack von Salz reagieren würden. Sie würden dem Körper dann signalisieren, dass die Nahrung nicht schmeckt. Graefe rät dazu, die Nerven schrittweise von Zucker, Salz und Fett zu entwöhnen. Dies bezeichnet man als sensorische Adaption. Völlig verzichten solle man auf solche Stoffe aber natürlich dennoch nicht.
