Die chinesische Regierung hat eine Anweisung herausgegeben, die die Möglichkeiten für öffentliche Einrichtungen und Behörden bei der Beschaffung von IT-Ausrüstung weiter einschränkt. Die Liste der erlaubten Produkte enthält nun keine Apple-Geräte mehr. Dieser Schritt fand beim Übergang von der Juni- auf die Juli-Version der Liste statt.
Als Grund für die Einschränkung werden Sicherheitsbedenken angegeben. Im Juli äußerten chinesische Sicherheitsexperten Bedenken, dass das iPhone über seine Ortungsfeatures persönliche Daten der User sammeln würde. Daher sei das iPhone eine Bedrohung für die nationale Sicherheitslage Chinas. Das iPhone stand jedoch generell nie auf der Beschaffungsliste der chinesischen Behörden. Sicherheitsbedenken wegen der iOS 7 Funktion “Häufig besuchte Orte” gibt es in China (und andernorts) aber schon seit einer Weile.
Die Beschaffungsliste ist für alle offiziellen Stellen der kommunistischen Partei in China sowie alle chinesischen Ministerien und Lokalregierungen verbindlich. Die nächste Revision der Liste ist erst im Januar wieder geplant.
“Wenn die Regierung Produkte von der Beschaffungsliste nimmt, sendet sie damit auch ein Signal an Firmen und halb staatliche Einrichtungen aus. Die chinesische Regierung will sicherstellen, dass ausländische Firmen im Land nicht zu viel Einfluss haben”, erklärt Marc Po, der als Analyst in Hongkong beschäftigt ist.
Insgesamt machte der Umsatz aus Chine im letzten Quartal ca. 16 Prozent des Gesamtumsatzes von Apple aus. Das Unternehmen machte im 2. Quartal 2014 einen Umsatz von insgesamt 37,4 Milliarden US-Dollar. Besonders das iPad und die Mac-Reihe legten im Vergleich zum Vorjahr gewaltig zu. Das iPhone wird inzwischen von allen drei großen chinesischen Netzbetreibern vertrieben. Apple musste für diesen Umstand lange kämpfen. Besonders die Aufnahme in das Programm des größten Anbieters China Mobile war ein großer Erfolg. Die Streichung von der Beschaffungsliste der chinesischen Regierung dürfte das Unternehmen also nur marginal treffen.
Apple ist jedoch nicht alleine. Erst vor Kurzem hatte China Microsofts Windows 8 wegen Sicherheitsbedenken von allen Regierungsrechnern verbannt.