Sachsen hat momentan mit einer steigenden Anzahl an Borreliose-Infektionen zu kämpfen. Bis Mitte Juli waren laut der Landesanstalt für Gesundheits- und Veterinärwesen (LUA) 536 Menschen an der Krankheit erkrankt,, die durch Zeckenbisse übertragen wird. Im Vorjahr waren es im selben Zeitraum 375 Erkrankte.
Die Zecken haben aufgrund des warmen Winters überlebt
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist vor allem der milde Winter und warme Frühling verantwortlich für die steigenden Infektionsraten, da viele Zecken überleben und sich vermehren konnten. „Allerdings tragen nur etwa 20 Prozent aller Zecken Borrelien in sich, ein kleiner Teil wird beim Saugen übertragen“, so ein Sprecher gegenüber der dpa.
Nach den Daten des Gesundheitsministeriums gab es 2012 in Sachsen insgesamt 920 Borreliose-Infektionen. Im Jahr 2013 stieg die Zahl auf 1325. Besonders betroffen sind dabei der Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Dort kam es zu 264 Erkrankungen. Als nächstes folgt die sächsische Landeshauptstadt Dresden, die es auf insgesamt 219 Borreliose-Erkrankte brachte. Die Gebiete Görlitz, Erzgebirge und Meißen erreichten jeweils mehr als 100 Erkrankungen.
Was ist Borreliose?
Borreliose bezeichnet verschiedene Infektionskrankheiten, die alle durch Bakterien aus der Gruppe der Borrelien verursacht werden. Borreliose kann zu einer Vielzahl an klinischen Symptomen wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten führen. Die Übertragung der Borreliosen findet in den meisten Fällen durch Zecken statt. Die bekanntesten Vertreter sind die Lyme-Borreliose (oder Lyme-Krankheit) und das Rückfallfieber.
Zecken übertragen auch FSME
Neben Borreliose sind Zecken auch die Übertrager der gefährlichen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Laut der LUA gibt es bisher sechs FSME-Erkrankte im Raum Sachsen. FSME attackiert das zentrale Nervensystem und verursacht Symptome wie starke Schmerzen, Lähmungen des Bewegungsapparates und im Extremfall auch der Atmung und Bewusstseinstörungen. Das Gesundheitsamt hat das Vogtland als ersten Landkreis in Sachsen zum FSME-Risikogebiet erklärt.
Keine Impfung für Borreliose
Bis heute existiert gegen Borreliose kein wirksamer Impfstoff. Bei einer frühzeitigen Diagnose schlägt eine Therapie mit Antibiotika jedoch gut an.
Personen, die in FSME-Risikogebieten leben, können sich jedoch durch eine Impfung gegen die gefährliche Erkrankung schützen.
Der einfachste und wirkungsvollste Schutz gegen Borreliose und FSME ist es aber, in Risikogebieten nach Aufenthalten im freien den Körper nach Zecken abzusuchen. Zudem sollte in der freien Natur helle und lange Kleidung getragen werden.