Aspirin dürfte nahezu jedem ein Begriff sein. Bereits 1897 gelang es Bayer den Wirkstoff Aspirin in Reinform zu synthetisieren. Im Fachblatt Annals of Oncology, das online zur Verfügung steht, berichtet der Präventionsexperte Jack Cuzick von der Queen Mary University of London samt Forscherkollegium über eine beeindruckende Entdeckung. Aspirin gilt als Allzweckwaffe und soll auch beim Kampf gegen Krebs und Infarkte helfen. Dabei übernimmt der Wirkstoff eine gewisse Präventivfunktion. Vorausgesetzt wird jedoch die regelmäßige Einnahme geringer Dosierungen von ASS.
Dass Aspririn vor Tumoren und Infarkten schützen kann ist schon länger bekannt. Die Forscher haben jedoch jüngst untersucht in welchem Verhältnis die Vorteile der regelmäßigen Einnahme von ASS zu den Nachteilen stehen. Der regelmäßige Konsum von Aspirin steigert die Blutungsneigung, die wiederum zu Schlaganfällen und Magenblutungen führen kann. Dennoch überwiegen die Vorteile bei der regelmäßigen Einnahme geringerer Dosierungen, laut den Forschern. Die Studie basiert unter anderem auf statistischen Hochrechnungen und hält als Fazit fest, dass die regelmäßige Einnahme von Aspirin über einen Zeitraum von zehn Jahren bei Menschen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren das Risiko an Krebs zu erkranken oder an einem Schlaganfall zu erliegen im Schnitt um acht Prozent minimiert werden kann.
Innerhalb von 20 Jahren würden in der genannten Risiko-Gruppe die Sterberate um vier Prozent gemindert werden. Es liegen dabei einige statistische Rechnungen vor. Am Beispiel von Krebs sehe das wie folgt aus. Bei 100 Männern ab 55 Jahren könnte eine Einnahme von ASS über einen Zeitraum von 20 Jahren 1,5 Männer vor dem sonst sichereren Krebs-Tot bewahren. Beim Risiko an einem Herz-Infarkt zu sterben sehen die Zahlen etwas anders aus. Hier könnten unter den selben Voraussetzungen gerade einmal 0,25 Männer gerettet werden.
