Sofosbuvir (Sovaldi von Gilead) ist seit Januar in Deutschland erhältlich. Es handelt sich dabei um ein neues Medikament zur Behandlung von Hepatitis, das schon jetzt von den Krankenkassen gefürchtet wird. Schließlich verursacht Sovaldi deutlich höhere Kosten. Einer aktuellen Hochrechnung der AOK Niedersachsen bedeutet Sovalid bis Ende des Jahres mindestens eine Milliarde Euro Mehrkosten für die Krankenkassen. Seit der Markteinführung betragen die Kosten schon mehr als 123 Millionen Euro.
Eine einzige Behandlung mit dem neuen Hepatitis Medikament schlägt mit horrenden 115.000 Euro zu Buche. Experten zufolge stehen die hohen Kosten für das Medikament in keinem Verhältnis zu den Herstellungskosten. So betragen die Herstellungskosten des Medikaments für einen Behandlungszyklus laut dem AOK-Chef Jürgen Peter gerade einmal 100 Euro. Bei den Versicherern werden jedoch stolze 60.000 Euro abgerechnet, wie Peter gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung am Mittwoch bekannt gab. Ungefähr 300.000 Menschen leiden in Deutschland an Hepatitis C. Knapp ein Drittel der Erkrankten erfahren durch Hepatitis C eine schwere Schädigung der Leber.
Erkenntnissen des Gemeinsamen Bundesauschusses nach konnte im Rahmen der Behandlungen mit Sofosbuvir im Monat Juli bei bestimmten Patientengruppen ein Zusatznutzen festgestellt werden, so dass ein klares Votum für das Medikament ausgesprochen wurde. Eine Tablette des neuen Wirkstoffs kostet 700 Euro. Der Hochrechnung zufolge können sich die künftigen Ausgaben der Krankenkassen im Jahr auf fünf Milliarden Euro belaufen. Das entspreche 20 Prozent der Kosten für alle Arzneimittel, die sich derzeit auf dem Markt befinden. Aktuell befinden sich der GKV-Spitzenverband und Gilead, der Hersteller des neuen Medikaments, im Gespräch über etwaige Erstattungsbeträge für Sovaldi.