Es kann unter gewissen Umständen für den Patienten eine gefühlte Ewigkeit dauern, bis bei einigen Fachärzten endlich der vereinbarte Termin wahrgenommen werden kann. Teilweise liegen sogar Monate zwischen dem Tag der Terminvereinbarung und der Behandlung. Vor allem Kassenpatienten haben dabei oft das Nachsehen. Das darf jedoch nicht sein. Vor allem bei einem medizinischen Notfall ist Eile geboten. Die Betroffenen dürfen unter diesen Umständen nicht wochenlang vertröstet werden. Die wenigsten wissen, dass man sich auch Unterstützung bei dem Hausarzt oder der Krankenkassen suchen kann um einen Wunschtermin beim Facharzt erhalten zu können.
Dank Hausarzt oder Krankenkasse zum Wunschtermin
Michaela Schwabe von der Beratungsstelle Berlin der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) weist im Rahmen einer aktuellen Mitteilung der dpa darauf hin, dass man mit der Hilfe des Hausarztes schon einiges in Richtung Wunschtermin erreichen kann. So würde ein Anruf vom Hausarzt in der Praxis beim Facharzt schon einiges bewirken. Der Hausarzt kann im Rahmen der Terminvereinbarung zudem auf eine gewisse Dringlichkeit pochen, sofern es das Krankenbild zu lässt. Dieser verfügt desweiteren auch über das für die Argumentation notwendige medizinische Fachwissen.
Eine weitere Möglichkeit ist die Vermittlung eines Wunschtermins durch die Krankenkasse. Größere Kassen haben dafür einen entsprechenden Service eingerichtet. Das Problem bei der Terminvermittlung der Krankenkassen ist jedoch, dass der Patient keinen Einfluss auf die Auswahl des Arztes hat. Vielmehr kann nur angegeben werden aus welcher Fachrichtung ein Arzt benötigt wird. Das Konstrukt einer zentralen Vergabe-Stelle für Arzttermine, innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, findet ohnehin wenig Anklang bei den Bürgern. Einer repräsentativen Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) nach, wollen mehr als 70 Prozent der Befragten lieber bei ihrem Wunscharzt behandelt werden.
Dringende Notfälle haben stets Vorrang
Je nachdem in welcher Region Deutschlands man lebt und zu welchem Facharzt man gehen möchte, müssen unterschiedlich lange Wartezeiten in Kauf genommen werden. Es ist keinesfalls ungewöhnlich, dass schon einmal drei bis vier Wochen vergehen, bis der Termin beim Facharzt wahrgenommen werden kann. Dabei unterscheiden die Ärzte auch zwischen unterschiedlichen Dringlichkeitsstufen. So sind auch Fachärzte laut Michaela Schwabe dazu verpflichtet bei dringenden Notfällen einen Termin am selben Tag noch zu vergeben und die Behandlung durchzuführen. Sofern es der Zustand zu lässt, wird sogar der direkte Weg zum Arzt empfohlen und die Praxis erst wieder zu verlassen, wenn man behandelt wurde. Man muss sich nicht vertrösten lassen.
Für gesundheitliche und auch gesundheitsrechtliche Fragen steht das UPD in den 21 Beratungsstellen, die in Deutschland verteilt sind, Rede und Antwort. Darüber hinaus steht auch eine kostenlose Rufnummer für eine Telefonische Beratung für unterschiedliche Zielsprachen bereit.
- Deutsch: 0800 0 11 77 22 (Mo. bis Fr. 10-18 Uhr, Do. bis 20 Uhr)
- Türkisch: 0800 0 11 77 23 (Mo. und Mi. 10-12 Uhr, 15-17 Uhr)
- Russisch: 0800 0 11 77 24 (Mo. und Mi. 10-12 Uhr, 15-17 Uhr)
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(dpa)