Sie hat eine ziemlich lange Reise hinter sich. Die asiatische Tigermücke ist eigentlich in Südostasien heimisch. Aufgrund der Globalisierung gelangen einige Tiere vermehrt auch nach Deutschland. Alsbald könnten die stechfreudigen Mücken gefährliche Viren, die unter anderem Gelbfieber, die Chikungunya-Krankheit und das Dengue-Fieber auslösen, mit im Gepäck haben. Bereits im Jahr 1979 ist die Tigermücke zum ersten Mal in Europa aufgetaucht. 2007 konnten erstmalig auch Eier des Insekts in Deutschland nachgewiesen werden. Die Tigermücke ist kleiner als die hierzulande bekannte Mückenart. Das macht die asiatische Verwandtschaft jedoch nicht minder gefährlicher. Im Gegenteil die Mücke sticht gleich mehrfach zu, was zuletzt auch ziemlich unangenehm werden kann. Festgesetzt hat sich das Insekt in Deutschland bisher noch nicht.
Wie kommt die Tigermücke nach Deutschland?
In Süddeutschland könnten zunächst Funde der Aedes albopictus getätigt werden. Entlang der Reisewege aus dem Süden wird die Tigermücke jedes Jahr aufs Neuste auch nach Deutschland eingeschleppt. Bisher kann man laut Jutta Klasen, der Leiterin der Abteilung “Gesundheitsschädlinge und ihre Bekämpfung” im Umweltbundesamt (UBA), noch etwas gegen die Plagegeister unternehmen. In Italien hat sich die Tigermücke bereits festgesetzt, so dass man diese nur noch beobachten könne. In Deutschland wäre der Fall dann ähnlich gelagert. In Bayern und Baden-Württemberg wurden bereits regelmäßig Exemplare gesichtet und stehen daher beim Friedrich-Löffler-Institut, welches beim Agrarministerium zuständig für die Erforschung von Infektionskrankheiten von Nutztieren ist, unter Beobachtung. Bisher möchte sich noch niemand so richtig für die Tigermücke und den von dem Insekt ausgehenden Gefahren als zuständig erklären. Das UBA leitete jedoch erste Schritte ein und veröffentlichte im Juni 2014 ein Informationsblatt für die Bevölkerung, das wichtige Ratschläge für Präventivmaßnahmen enthält.
Bisher besteht noch keine Erkrankungsgefahr
Der Broschüre kann unter anderem entnommen werden, dass Regentonnen und auch Vogelbäder mindestens einmal die Woche ausgeleert werden sollten. In diesen Gefilden legt die Tigermücke unter anderem ihre Eier ab, die sogar kalte Winter überleben können. Diese Maßnahmen dürften jedoch der Eroberung Deutschlands durch die Tigermücke keinesfalls wirkungsvoll und vor allem langfristig entgegenstehen. Neben der Globalisierung und der Einreise der Tigermücke, beispielsweise zusammen mit Altreifen, wird auch der Klimawandel als zweite Ursache genannt. In Deutschland sind die Winter zunehmend wärmer und auch feuchter, so dass die Tigermücke sich vermehrt auch hierzulande heimischer fühlt.
Wissenschaftler der University of Liverpool nehmen an, dass sich die Tigermücke bis 2050 in weiten Teilen Europas festsetzen wird. Trotz dieser bedrohlichen Prognose geben Tropenforscher bisher Entwarnung im Hinblick auf die Ausbreitung von Tropenkrankheiten in Deutschland, die von der Tigermücke übertragen werden. Zunächst müssten die gefährlichen Viren nach Deutschland übergreifen um dann durch die Mücke auf den Menschen übertragen werden zu können. Bisher entpuppt sich die Tigermücke lediglich als nervenaufreibender Querulant, der zehn Stiche und mehr pro Nacht austeilen kann. Vor allem Kleinkinder sollten vor den aggressiven Mücken geschützt werden.