Nach den vergangenen sechs Monaten zieht die Polizei aus Hannover ihre Facebook Bilanz. Der Modellversuch, anhand einer Fanpage aufzuklären, Hinweise für Täter zu erhalten und zudem eigene Werbung für das Berufsfeld bei der Polizei zu betreiben, scheint geglückt und sorgt zudem für positive Resonanzen bei den Kollegen. In acht Fällen habe man dank der Facebook Fanpage entscheidende Hinweise zur Aufklärung von Straftaten über die Fans erhalten, so Polizeisprecher Wittke.
Wie wir bereits aus der vergangenen Zeit wissen, wurde so mancher Diebstahl und Raub dank Facebook aufgeklärt und sogar vereitelt. Die vermeidlichen kriminellen Nutzer fühlen sich hier sicher und geben bedenkenlos Informationen preis, welche jedoch auch zu ihrem “Verhängnis” werden können. Schließlich gelangen Informationen im Handumdrehen mit lediglich einem Klick im weltweit größten Social Network und somit in die ganze Welt. Besonders interessante Themen werden entsprechend stark Frequentiert geshared und erreichen in Windeseile die Freunde und Freundes Freunde. Diesen Vorteil der schnellen Informationspolitik möchte nun auch die Polizei vermehrt nutzen. Schließlich können Fahndungsfotos und Täterinformationen hier verbreitet werden um schnellstmögliche Ergebnisse erzielen zu können. Einfacher geht es schon garn nicht mehr Hinweise aus der breiten Bevölkerung erhalten zu können. Das Konzept geht auf, wie die Polizeidirektion Hannover nun erläutert.
Während bei den zuständigen “Fanpage-Betreuern” die Telefone nicht mehr still stehen, da auch andere Direktion in die Sphären der Facebook-Fahndung eintauchen wollen, läuten bei Thilo Weichert (Leiter des Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz) die Alarmglocken. Für ihn sind derartige Fanpages ein Dorn im Auge und nicht mit dem deutschen Datenschutzrichtlinien vereinbar. Vor kurzem sorgte die Nachricht, dass der Share Button auf Homepages sowie Fanpages demnächst zu hohen Strafen für Webseitenbetreiber führen können. In Schleswig Holstein ansässige Webmaster müssen bereits unverzüglich ihre Fanpages löschen und zudem den Share Button auf der entsprechenden Webpräsenz entfernen.
Mehr als 26.000 Fans begeistern sich zur Zeit für die Fanpage der Polizei Hannover. Die Kommentare sind größtenteils sachlicher Natur und zudem recht umfangreich vertreten, so Wittke weiter. Einige wenige mussten nur gelöscht werden, da ihr Inhalt rechtsextremistischer bzw. pornografischer Natur waren. Der Trend geht also wieder einmal klar in Richtung Facebook. Die Polizeidirektion mit den meisten Fans in ganz Deutschland möchte an dem Erfolgskonzept weiter fest halten und einen modernen Austausch zwischen den Kollegen in Uniform und den jungen Bürgern schaffen.
Nur durch eine gemeinsame Basis und gegenseitigem Vertrauen, kann eine Zusammenarbeit zwischen Polizei und der Jugend von heute gelingen. Schließlich besteht hier auch Nachholbedarf, was das Image der Polizei anbelangt. Weg vom rücksichtslosen und stets grimmig schauenden Polizeibeamten hin zum Freund und Helfer im Zeitalter der Social-Media-Netzwerke, ist hier die Intention.